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Kosten-Nutzen
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Kosten-Nutzen

Für eine Kostenschätzung bieten sich u.a. die Informationen zu Normalherstellungkosten NHK 2010; Bezug BGF), DIN 276 (Bezug BRI) oder das Institut für Landes- und Stadtentwicklung (ILS 2010; Bezug WoFl) an. Die Rohdaten wurden einheitlich auf das Jahr 2010, NGF mittlere Ausstattung und KfW40-Standard hochgerechnet. Der Mittelwert der Kostengruppe 300+400 lag 2010 hiernach bei 920 € / m2 NGF incl. MwSt, ohne Nebenkosten. Für Architekt, Sonderfachleute (u.a. Statik, Boden, Vermessung) und Kommune/Versoger (Kostengruppe 700) sind ca. 17% Zusatzkosten zu kalkulieren. Ein Fachplaner für Gebäudetechnik, wenn notwendig, ist zusätzlich mit ca. 2% zu veranschlagen (Leistungsphase 1-8).

Der tabellarische Wert für die „Normalherstellungskosten“ (NHK 2010) für den Haustyp 1.21 (nicht unterkeller, Dachgeschoss ausgebaut) und Standardstufe 4 liegt bei 1215 €/m2 BGF (KG 300, 400, 700 incl. MwSt).

Dieses Gebäude verursachte Baukosten (Kostengruppe 300+400+700) von 1145 €/m2 BGF incl. MwSt (entspricht 1265 €/m2 NGF oder 1825 €/m2 WoFl). Die KfW-Förderung (zinsgünstiger Kredit + 10% Tilgungszuschuss) sowie der Kostenaufwand für die PV-Anlage wurde in der Kalkulation nicht berücksichtigt. Unter Einbeziehung der kalkulatorischer Mehrkosten durch Kostensteigerungen im Baugewerbe (2011 ca. 4%) liegen die Erstellungkosten deutlich unter den Normalherstellungskosten.

Die schlanke Bauform (keine Vor- u. Rücksprünge, Gauben, Loggia, A/V-Wert 0,6) und die Verwendung von Standardmaterialien war der Schlüssel für preisbewußtes, hochenergetisches Bauen. Eine bessere Kompaktheit zahlt sich lt. dem BMIBH gleich doppelt aus, denn die Reduzierung des A/V-Wertes um 0,1 Meter–1 erbringt in der Regel eine Verminderung des Heizenergiebedarfs von bis zu 10 Kilowattstunden je Quadratmeter und Jahr und gleichzeitig eine Reduzierung der Baukosten von 50 bis 80 Euro je Quadratmeter. Insbesondere sind Erker und Gauben zu überdenken. [BMIBH 2018].

Das hier beschriebene Gebäude erreicht einen fiktiven Energiestandard von "KfW 20". Die deutlich erhöhter Aufwendungen u.a. für Wärme- und Schallschutz konnten durch eine gute Planung hinsichtlich Bauphysik und Gebäudetechnik komplett aufgefangen werden.

Generell werden die Mehrkosten zur Erreichnung des KfW40 Standards gegenüber dem energetischen Mindeststandard (EnEV 2009) auf ca. 8 % geschätzt. Unter Berücksichtigung des Einsparungspotentials bzgl. Energieaufwand beträgt die Amortisationszeit unter 15 Jahre. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass zum Erreichen des Mindeststandard bereits gute Dämmstandards gekoppelt mit zusätzliche Investitionen zur Reduzierung des Primärenergiebedarfs (u.U. solare Wassererwärmung) zu kalkulieren sind.

Die langfristige Betrachtung der Mehrinvestitionen garantiert, dass in einem zukünftigen Lebensabschnitt, in dem weniger Einkommen zur Verfügung steht, die Unterhaltskosten noch überschaubar bleiben. Durch die energetisch hochwertige Ausführung lassen sich von Beginn an ca. 2.000,- EUR Betriebskosten pro Jahr einsparen. Im Falle einer erhöhten Eigennutzung des PV-Stroms lassen sich langfristig zusätzlich 500,- EUR ersparen.


Lebenszykluskosten; Leitfaden Nachhaltiges Bauen, BMVBS 2012